Montag, 19. August 2019

17.8., 1. Tag offizielles Training

Sorry für die Verspätung, aber gestern wurde es etwas später und dann hatte ich keine Lust mehr den Laptop auszupacken...
Als ich Samstag morgen beim Frühstück sass, stand auf einmal Alexandre Orlowski vor mir und fragte mich, ob er sich zu mir setzen könnte. Für die, denen der Name nichts sagt, Alexandre war 2015 Weltmeister (hier in Chauteauroux) und 2018 Europameister und ist ganz sicher auch jetzt einer der Top-Kandidaten auf den Titel. Ich bin sicher ich habe ziemlich doof aus der Wäsche geschaut als er mich angesprochen hat und im nachhinein hat mich die Situation an meine erste Segelkunstflug-WM in Russland erinnert, als Girgl und ich von Jurek Makula (der Segelkunstflug-Ikone überhaupt) angesprochen wurden. Ich hab mich jedenfalls gefreut wie ein Schnitzel und das Frühstück total genossen. Alexandre war total nett und tiefenentspannt (die WM hat auch noch nicht begonnen) und wir haben uns recht lange total gut unterhalten. Danach bin ich dann zum Flugplatz gelaufen und hab mich auf die Suche gemacht, wo ich den Papierkram erledigen kann (Flugzeug- und Pilotenpapiere kontrollieren lassen, Ausweis holen usw.). Im Contestoffice bin ich Mady Delcroix und Sandor Katona in die Arme gelaufen, beide hab ich das letzte mal in Dubai 2015 gesehn und wir haben uns alle drei wirklich gefreut uns nach so langer Zeit wiederzusehn. Im Anschluss bin ich dann zur Halle (jetzt mit der Akkreditierung dürfen wir auch unbegleitet aufs Vorfeld und zu den Hallen) und hab mich ein wenig um den Flieger gekümmert (putzen, Sprit aus dem Flügel lassen, durchsehn und für´s Training vorbereiten). Es kamen dann auch recht schnell immer mehr Piloten an (unter anderem unsere Jungs aus dem Trainingslager in Briare) und man hat sich begrüsst und Hände geschüttelt. Seit Samstag morgen um 8 Uhr läuft das offizielle Training am Platz. Jedem Piloten stehen dafür 3x 10 Minuten in der Box zu, das ganze nach einem strikten Zeitplan (der aber permanent wieder geändert wird). D.h., man konnte im Vorfeld "beantragen" dass man z.B. am Samstag zwischen 16:10 und 16:20 Uhr fliegen möchte. Wenn einem der Slot zugeteilt wird, rollt man rechtzeitig zum Start, darf dann in diesem Beispiel um 16:08 starten, ausserhalb der Box steigen und um 16:10 Uhr wird der Pilot vor einem aus der Box geschickt, ab dann darf man selbst in die Box, bis 16:20 Uhr. Wer zu spät kommt... Pech gehabt, Slot weg. Auch die, bei denen das Wetter nicht mitgespielt, haben die A-Karte gezogen. Apropos Wetter, seit heute morgen haben wir recht strammen Wind (am Boden um die 15kt), aber die Basis war hoch genug und kein Problem. Es sind zwar über den Tag hinweg immer mal ein paar Regentropfen gefallen, aber auch das war kein Problem. Am Nachmittag ist dann noch Theo zu uns gestossen, d.h. es fehlt jetzt nur noch Martin und wir sind komplett. Um 16:20 war ich an der Reihe und durfte mir die Box das erste mal aus der Luft ansehn. Die Box ist komplett auf dem Flugplatzareal ausgelegt und es liegt bis auf Windpfeile jede einzelne Markierung. Trotzdem finde ich, dass die Boxmarkierung optisch nicht so ganz klar heraussticht, wie ich das schon erlebt habe, aber die 3,5km lange Bahn direkt neben der Box liefert natürlich eine perfekt Referenz in fast allen Lagen. In der Boxmitte steht eine alte, abgestellte Boeing 747, die naturgemäss "ein wenig" grösser und optisch auffälliger ist als das kleine Mittenkreuz, noch dazu steht der Jumbo auch noch verdreht, aber wie gesagt, es könnte weit schlimmer sein und ist wie immer für alle gleich. Nachdem wir die Flieger am Abend wieder in der Halle hatten, sind wir geschlossen in einen Burger-Laden gefahren, haben unseren Hunger gestillt und danach den Abend an der Hotelbar ausklingen lassen. Auch wenn ich im internationalen Motorkunstflug noch absoluter Neuling bin (vor allem in der Unlimited), treffe ich immer wieder auf bekannte Gesichter. Z.B. Nikolai Nikitiuk (den ich als Trainer der russischen Segelkunstflieger von vielen WM´s kenne), der mich gleich bei meiner Ankunft am ersten Abend freudig begrüsst hat (er trainiert schon seit vielen Jahren Castor Fantoba, bzw. das spanische Team), oder einige Piloten die 2017 bei der Advanced EM in Tschechien mit dabei waren. Genau wie im Segelkunstflug ist die Welt bei den Motorkunstfliegern klein und man kennt sich... Trotzdem ist es immer noch ein ganz komisches Gefühl wenn die Superhelden (und Heldinnen!), die man sonst nur aus diversen Youtube-Videos, Facebook oder dem RedBull-Airrace "kennt", plötzlich vor einem stehn und einen begrüssen. Soviel erstmal zum ersten Trainigstag, es folgen ja noch ein paar...

Team GER, warten, gucken, diskutieren, Spass haben...


Jeder "tuned" seinen Flieger ein wenig anders, die einen mit Tape, die andern baun sich Strakes vor´s Leitwerk

Unser Lager für die nächsten beiden Wochen

Die Teamzelte

Zuschauerbereich mit Pavillions, im Hintergrund die Hallen in denen die Flieger stehn

Endlos Absperrgitter

Ausgabe der Teamklamotten



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