Mittwoch, 2. Dezember 2015

Tag 4, der Wettbewerb beginnt

Heute morgen sind wir so gegen 10 Uhr am Flugplatz angekommen, nachdem wir uns mit zwei deutschen Pylonrace-Modellfliegern ein Taxi geteilt hatten (Shuttlebusse gabs nicht zur geplanten Uhrzeit oder wir sind immer noch nicht geduldig genug für hiesige Verhältnisse). Im Vergleich zu gestern Abend, war die Einfahrt zum Flugplatz schon mit sehr vielen Ständen versehen, an denen man wohl von normalen Wochenmarktspielzeug bis zur S-Klasse alles kaufen kann (genau haben wir uns das aber nicht angesehn).

Am Flugplatz haben wir dann zuerst unseren Flieger vom Staub befreit und uns die Swooper angesehn (oder wie auch immer diejenigen im Fachjargon heissen, die mit viel zu kleinen Fallschirmen vom Himmel fallen, dann ein Bein durchs Wasser ziehen (ich glaube "jeh länger die Spur, desto gut) und danach noch über Land möglichst weit fliegen sollten, bis sie dann letztendlich final irgendwo einschlagen).



Als der Flieger soweit fertig war sind wir aufs Vorfeld hoch und haben den Motorkunstfliegern zugesehn, die den ersten Durchgang (die Bekannte) geflogen sind. Es ist durchaus beeindruckend, einem Michail Mamistov oder Rob Holland zuzusehn, mit welcher Präzision sie das Free herunterspulen, aber auch denen passieren Wackler und kleine "Unschönheiten". Während des Durchgangs sind mit Alois und Frank Zellner zwei Vereinskameraden zu uns gestossen, die die Kosten und Mühen nicht gescheut haben, uns in den VAE während der WAG zu besuchen, was mich echt riesig gefreut hat. Wir konnten die beiden sogar den ganzen Tag mit aufs Vorfeld und zum Start nehmen, so dass sie hautnah dabei waren.





Paralell zum Kunstflug fanden nebenan im Gras weiter Fallschirmdisziplinen und "Paramotores" (Gleitschirme mit Motor aufm Rücken) statt. Leider haben dann genau die Kollegen dafür gesorgt, dass die Pace die die Motorflieger an den Tag gelegt hatten (8 Piloten innerhalb von 2 Stunden) bei uns Segelfliegern ins bodenlose abgesackt ist. Ich war mit Nummer 1 relativ pünktlich um 14 Uhr in der Luft, hätte es aber schon gut 20min eher sein können, wenn nicht die Paramotores unseren Notlandestreifen belegt gehabt hätten, aber egal. Beim heutigen Schlepp hab ich mir mal ganz bewusst die Gegend angesehn und die Eindrücke aufgesogen. Die Sicht war heute auch um einiges besser als gestern, so dass man die Küste rauf bis weit hinter hinter den Burj Khalifa gesehn hat. Auch die Grösse der Wolkenkratzer direkt am Flugplatz täuscht etwas, wenn man davor steht, bzw. sie vom Flugplatz aus betrachtet. Im Querabflug, als ich sie mir mal näher angesehen habe, waren sie immer noch um einige Meter höher als wir und mein Höhenmesser zeigte schon 300m. Mein Flug lief heute viel besser als der gestrige Übungsdurchgang, und hat sogar Spass gemacht ;-) Ich hab´s sogar geschafft mir beim turnen noch ein paar Dinge bewusst anzusehn (das Burj Al Arab sieht aufm Rücken genauso abgefahren aus wie in Normallage). Leider hab ich mir dann unten ein low oder zwei eingefangen, so genau kann ich das nicht sagen. Andererseits hab ich Punkte für eine Figur bekommen die ich nachweisslich gar nicht geflogen bin (wenns auch nicht viele waren). :-) Kurz nach meiner Landung lief Svetlana Kapanina an unserem Swift vorbei und hab sie um ein Foto gebeten, so schnell hab ich die Gelegenheit dazu wohl nicht mehr. Sie war auch recht angetan von unserem Flieger, hat sogar ein paar Fotos gemacht (vielleicht will sie ihn ja kaufen, ich frag sie morgen mal ;-) ).



Wie vorhin schon erwähnt, ging die Startfrequenz dann leider gnadenlos in die Knie. Während wir eigentlich turnen wollten und unseren Slot dazu hatten, kam immer mal wieder eine Twinotter vorbei (für diejenigen die damit nix anfangen können, das ist eine zweimotorige Turboprop mit der Springer abgesetzt werden) um ihre Ladung aufzunehmen. Bis die Damen und Herren Fallschirmspringer damit fertig sind sich gegenseitig abzuklatschen und im Flugzeug Platz zu nehmen, können schonmal ein paar Minuten vergehen. Schlussendlich haben wir dann in knapp 2 Stunden sage und schreibe ganze 4 Piloten durchgebracht, bevor um 15 Uhr die Airshow begann.

Auftakt waren die Breitling Wingwalkers (zwei zierliche und nicht unhübsche Mädels auf zwei fetten Stearmans) mit viel Rauch und auch richtig Lärm. Danach sollten eigentlich Al Fursan kommen, leider hatte aber eine Maschine ein technisches Probelm und der Punt musste ausfallen. Danach kamen Zoltan Veres und Vater und Sohn Beamish mit Formationskunstflug auf MXS, Extra 300S und Edge 540. Während deren Vorführung sind noch die beiden JetMan zu ihnen gestossen. Die JetMan sind Fallschirmspringer mit einem Flügel auf dem Rücken an dem je 4 Modellturbinen hängen. Die 5er-Formation hat dann hoch über der Palme einige schöne Figuren an den Himmel gemalt (wobei man die Jetman selbst fast nicht erkennen konnte, nur der Rauch war gut sichtbar). Nachdem die beiden dann am Fallschirm gelandet waren hat Zoltan Veres noch Bodenakrobatik betrieben. Doris, Alois und Frank waren doch recht "beeindruckt" wie wenig Respekt Zoltan vor dem Boden zu haben scheint. Jedenfalls scheut er sich nicht davor in 15m Höhe gerissene Rolen zu fliegen oder so tief direkt über unsere Köpfe zu rauschen dass ich mir wirklich überlegt habe, ob es nicht besser wäre, wenn ich den Hänger schliesse, bevor er da noch einfädelt... Zum Abschluss der Airshow wurden dann noch 44 Heissluftballons gestartet. 44 deshlab, weil die Vereinigten Arabischen Emirate heute und morgen ihren 44. Jahrestag feiern.








Zum Ende der Airshow sind wir mit Alois und Frank zurück ins Hotel (auch mal schön kein Briefing am Abend zu haben) und haben uns dann zu einem Drink in deren Hotel verabredet (die beiden wohnen im Novotel nebenan, in dem wir ursprünglich untergebracht gewesen wären). Nach einem schönen Abend an der Poolbar im 13 Stock sind wir jetzt wieder im Hotel und dürfen morgen auch etwas länger ausschlafen, da ich nicht davon ausgehe morgen zu fliegen (es fehlen noch 5 Piloten bis der Durchgan fertig ist und so doof nochmal die Startnummer 1 zu ziehen bin dann hoffentlich nocht nicht mal ich).

Witzig war heute noch, wieder zwei Leute zu treffen, die zuhause keine 15km von uns entfernt wohnen (der eine wohnt in Peiting, der andere in Schongau). Beides ehemalige Fallschirmspringer, und jetzt mit der Organisation beschäftigt.

Der Plan für morgen ist, die Segelflieger fertig zu fliegen, Power fliegt Programm Nr. 2 und für den Abend ist die offizielle Eröffnungszeremonie geplant.

Das war´s für heute!
Grüsse vom persischen Golf,
Maxu


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