29.8., 8. Wertungstag (Nachtrag)

Sorry dass es mit dem Nachtrag etwas gedauert hat, aber wie immer wird es am Ende der Wettbewerbe etwas stressig und es bleibt wenig bzw. keine Zeit mehr für "Nebensächlichkeiten" ;-)
Aber jetzt zum wesentlichen. Am Donnerstag morgen wollten wir mit der 3. Unbekannten weitermachen. Der Vormittag war aber der erste Tag während der gesamten WM, an dem das Wetter nicht gleich mitgespielt hat. Als der warmup fliegen hätte sollen, hatten wir einige Wolken in 600 - 700m (wir brauchen aber mindestens 880, bzw. idealerweise 1100m), also hiess es erstmal warten. Nach einiger Zeit schien es dann zu gehn, aber der erste Teilnehmer ist dann doch nochmal abgestiegen und wir haben erneut gewartet. Kurz vor der Mittagspause gings dann doch noch los. Weil ja schon am Mittwoch fast die Hälfte der Piloten die 3. Unbekannte geflogen ist hatten wir keinen Zeitdruck und der Veranstalter hat die verbliebenen Piloten auf zwei Tage aufgeteilt, damit die Zuschauer auch am Freitag noch was zu sehn bekommen. Am Donnerstag waren Martin, Heiner, Theo und ich dran. Für Heiner lief es wieder sehr gut und er hatte gut 76,5%, auch mit meinem Flug waren die Schiedsrichter anscheinend relativ angetan und ich hab mit 71,6% meinen prozentual besten Flug der WM gemacht. Für mich selbst hat es sich zwar nicht so toll angefühlt und ich war heilfroh mich in diesem "irgendwie seltsamen" Programm nicht verflogen zu haben (so wie es einigen anderen erging, die ganze Passagen ausgelassen, bzw. vergessen haben). Weniger gut liefs für Martin, er ist in einer Figur knapp an einer Null vorbeigeschrammt, was ihn am Ende einige Plätze im Ranking gekostet hat. Noch schlimmer hat es leider Theo erwischt. Ausgerechnet bei der teuersten Figur hing der Laser schon nach einer halben, statt einer ganzen gestossenen senkrecht nach unten wieder ein und auch auf die darauffolgende Figur (auch sehr teuer) hat er keine Punkte bekommen. Am Ende hat ihn das sicher 15 Plätze gekostet, jammerschade, weil er sich bis dahin mit seinem Selbstbauflieger mit nur rund 2/3 der Motorleistung gegen die fast übermächtige Armada der Hightechboliden (mit ganz wenigen Ausnahmen fast nur Extra 330SC) ganz ausgezeichnet geschlagen hat. Es verging kein Tag an dem Theo nicht von irgendjemandem Lob für seine Leistungen auf dem eindeutig benachteiligten Flieger bekommen hat. Aber so ist es eben im Kunstflug, zwischen Erfolg und Desaster liegen oft nur Millisekunden. Am Donnerstag Abend blieb aus unserem Team einzig noch Heinrich über, der noch nicht geflogen ist, alle anderen hatten die WM schon hinter sich (zumindest die, die nicht noch im Freestyle antreten).

Eine Extra 260, der Vorgänger der jetzigen Modelle

das letzte Abendmahl... in dem Restaurant waren wir glaub ich 4 oder 5 mal essen

nein, ich bin kein Veganer geworden, aber nach 2,5 Wochen 2x am Tag warmem Essen (inkl. täglich "mousse au chocolat") pass ich bald nicht mehr in meinen Overall

28.8., 7. Wertungstag

Heute haben wir mit der 3. Unbekannten, das letzte "klassische" Programm begonnen, wenn das abgeschlossen ist, ist die WM für die meisten vorbei, Freestyle fliegt nur ein kleiner Teil der Teilnehmer am Samstag und zählt auch als eigenständige Wertung. Heike hatte heute morgen die zweifelhafte Ehre anzufangen, wie gestern schon erwähnt ist sowas grade in den Unbekannten sehr unangenehm, aber einer (bzw. eine) muss ja anfangen... Heike hat sich dadurch aber nicht verunsichern lassen und ihren prozentual besten Flug der WM abgeliefert (aktuell 71,3%)!!! Kurze Zeit später war Rene an der Reihe und auch da sassen wir gebannt vorm Pavillion und haben mitgefiebert und Daumen gedrückt. Für ihn liefs noch ein bisschen besser wie für Heike und er erreichte sogar 76,4%. Auch Ralf hatte mit 72% einen superguten Flug und liegt damit sogar noch vor Castor Fantoba (aber der hat sich ne dicke Null gegönnt und ist damit relativ sicher raus aus den Top 10). Am Nachmittag flog dann als letzter Deutscher noch Flo und war noch ein Pünktchen besser als Rene! Wir können mit dem Durchgang also bisher äusserst zufrieden sein und die Hälfte von uns hat es jetzt auch schon hinter sich. Und das bei einem Programm, das irgendwie nur schwer in den Kopf will und einige Gelegenheiten bietet, sich zu verfliegen. Wir haben jetzt noch zwei Wertungstage vor uns und "nur noch" 32 Piloten zu fliegen, ich vermute, die Ausrichter werden das über die beiden Tage verteilen, damit die Zuschauer am Freitag nicht einen verwaisten Flugplatz vorfinden. Kann also gut sein, dass z.B. Heinrich und ich erst am Freitag fliegen, Martin, Heiner und Theo kommen ziemlich sicher morgen schon dran. Aber wir werden sehn, das Wetter soll morgen Vormittag auch erstmal ein bisschen Probleme machen...

Am Abend hatte Francois Dubreuil (TopGun Voltige) zur "Pizza Party" eingeladen und wir gingen auf ein paar Bier auf deren Stand. Die Pizzahäppchen waren zwar lecker, aber eher wenig dazu geeignet, hungrige Kunstflieger satt zu machen. Deshalb sind wir zu viert noch in das Restaurant, in dem es immer das Abendessen gibt. Danach wie üblich noch einen Absacker an der Hotelbar und jetzt ins Bett.

Auf speziellen Wunsch hab ich heute Ekaterina Antonova, eine von 7 Frauen und Pilotin im russischen Team einen Gruss ausgerichtet über den sie sich sehr gefreut hat (siehe Bild).

Bitte noch weiter Daumen drücken, es scheint wirklich zu helfen! ;-) Vielleicht ist ja in der Mannschaft noch was drin... auch wenn ich kein Freund von Spekulationen bin. Bis morgen, viele Grüsse

die hier gebräuchlichen "Verpackungseinheiten". Wenn man ein "petite bière" bestellt, bekommt man das ganz rechts 😏

3. Unbekannte... wer´s grösser sehn will, auf civa-results.com, Programm M

Unser Haustier im Pavillion

auf dem Platz stehn Videowände und zwei Kommentatoren erzählen bei jedem Flug etwas zum entsprechenden Piloten

Ekaterina vor der T-33

Selfie vor poliertem Blech

27.8., 6. Wertungstag

Heute hatten wir das erste mal Wind aus südlicher Richtung und die Box wurde entsprechend gedreht, das bedeutete für Heike, die heute als erste von uns Deutschen dran war "Programm umlernen". Ausserdem war der Himmel bewölkt (was im Kunstflug nicht immer schlecht sein muss, weil man dann evtl. auch am Himmel ein paar optische Referenzen hat) und es ging schon etwas mehr Wind als an den Tagen zuvor (was die Positionierung in der Box schwieriger macht und manche Figuren etwas verbläst und für die Schiedsrichter unschöner aussehen lässt, auch wenn sie technisch vielleicht doch gut geflogen wurden). Nach der Mittagspause konnte Heiner dann nachfliegen, er konnte sich glücklicherweise soweit erholen, dass er sich fit genug zum fliegen gefühlt hat. Und fit war er anscheinend wirklich, mit gut 74% hat ihn aus deutscher Sicht nur noch Flo überholt, der nochmal 0,5% besser als Heiner war. Hut ab, nach zwei Tagen Bettruhe und sicher immer noch nicht 100%ig aufm Damm muss man das auch erstmal schaffen! Den Rest der Wertung könnt ihr ja wie immer selbst nachlesen, ich erspare mir hier umfangreichere Analysen. Was mich aber schon ein wenig gewundert hat ist die Tatsache welche scheinbar banalen Fehler auch die "Profis" machen. Melanie Astles wurde in dem Durchgang anscheinend disqualifiziert, weil sie ohne Funkkontakt zum Chefschiedsrichter ihr Programm geflogen ist (ein klarer Verstoss gegen die Regeln, die im Eröffnungsbriefing auch nochmal extra angesprochen wurden), Aude Lemordant hat glatt zwei Figuren weggelassen (vergessen) und Pierre Marmy hat anscheinend das Programm komplett in der falschen Richtung geflogen und lediglich ein paar Raumnoten bekommen, ein völliges Desaster und der Totalabsturz in der Wertung. Auf der anderen Seite muss man aber auch die Leistung der Topleute entsprechend würdigen, die in der Lage sind Unbekannte Programme mit über 80% zu fliegen! So wie heute z.B. Rob Holland, dem das gesamte deutsche Team äusserst kritisch zugesehn hat, weil es in der Teamwertung eng ist und jeder Punkt (den USA nicht holt) für uns zählt... Rob hat einen perfekten Flug zelebriert, in dem vom Anfang bis zum Ende einfach alles gepasst hat, das muss man neidlos anerkennen. Da wackelt nix, da is nix "hinbeschissen", da wird einfach demonstriert wie Kunstflug geht, Ende! Gleiches gilt natürlich auch für die Top Franzosen (Vanel, Brageot und Orlowski), die alle supersympatisch und völlig ohne Starallüren sind und ganz anders als ich mir das vorgestellt hatte, nicht besonders abgeschirmt oder (im Rahmen der Möglichkeiten) bevorzugt werden.

Noch eine Geschichte am Rande, wie man sich hier gegenseitig hilft bzw. aushilft... Als ich heute morgen beim Frühstück sass, bekam der Belgier, der sein Flugzeug auch einem Ungarn und einem Spanier zur Verfügung stellt einen Anruf, dass wohl die Bespannung am Rumpf gerissen ist und der Flieger so nicht mehr fliegen kann (sowas braucht man auf einem Wettbewerb ungefähr so sehr wie ein Loch im Kopf). Als ich später zum Flugplatz kam, war Michi (unser Mechaniker mit eigenem LTB) schon dabei den Flieger zu zerlegen und mit der Reparatur anzufangen (er hatte wohl alles nötige Material dabei). Weil die Jungs deren Flieger zerfleddert in der Halle stand aber logischerweise nicht fliegen konnten, flogen sie auf ner Leihmaschine eines Franzosen (wiederum kein Vorteil, es ist zwar der gleiche Flugzeugtyp, aber trotzdem fliegen die Flieger alle ein bisschen anders und wenn es nur Nuancen sind). Michi lag also den ganzen Tag in und unter der Extra des Belgiers, ausser in der Mittagspause, da hatten ihm unsere Jungs als Überraschung und Dank für seine Unterstützung bei der WM einen Mitflug in der T-33 organisiert (siehe Bilder), ich glaub davon träumt er heute Nacht, jedenfalls hat er ziemlich gegrinst als er wieder ausgestiegen ist. ;-))))

Am Abend gab´s dann wieder die Auslosung der Startreihenfolge für die 3. Unbekannte. Leider hat es Heike diesmal mit der Nr. 1 getroffen, was in den Unbekannte wirklich schei..e ist, zum einen, weil man niemandem zusehn kann wie das Programm vom Energiehaushalt und der Positionierung in der Praxis ist und dann hat man dazu noch relativ wenig Zeit zum Programm lernen... Wir warten zwar alle schon länger dass wir einen Ruhetag bekommen (wir liegen noch gut in der Zeit), aber evtl. verschlechtert sich das Wetter in den nächsten Tagen, so dass wir unter Umständen die verbleibenden drei Tage für die 3. Unbekannte brauchen. So und nun drückt uns bitte alle nochmal ganz fest die Daumen, Heike als Nr. 1 und weil sie in der Frauenwertung sehr aussichtsreich plaziert ist, unserem Team, weil evtl. in der Teamwertung was zu holen ist und allen anderen einfach weil sie es verdient hätten noch einen schönen und guten letzten Durchgang fliegen zu können. Viele Grüsse aus Frankreich!

Michi in der T-33 mit über 600 Km/h

Michi aufm Schleudersitz

Wer da sitzt hat leicht lachen...

Heiner geht das Programm durch, kritisch beäugt vom Team

die EVIX überm Platz

man könnte fast meinen wir haben hier Spass 😉

Louis Vanel schaut sich die MXS von Rob Holland an

Heike beim Fernsehinterview

26.8., 5. Wertungstag

Sorry dass es gestern kein Blogupdate mehr gab, aber es wurde spät und dann hatte ich keine Lust mehr...
Gestern (Montag) begannen wir die 2. Unbekannte. Heiner wäre eigentlich der erste Deutsche gewesen, war aber krank und konnte definitiv nicht fliegen. Klaus erreichte bei der Jury, dass Heiner heute (Dienstag) nachfliegen durfte, falls er dann wieder fit ist. Montag war der bisher heisseste Tag hier in Chateauroux, es war den ganzen Tag über wieder wolkenlos (wie schon die Tage zuvor) und der Planet heizte das Betonvorfeld brutal auf. Gut dass wenigstens ein bisschen Wind ging, so dass man es im Schatten der Pavillions noch einigermassen aushalten konnte. In jeder Pavillionreihe gibt es ein Zelt, in dem in einem grossen Kühlschrank immer ausreichend Wasser und Softdrinks vorrätig sind an dem wir uns nach belieben bedienen können. Rene und Theo haben bei ihren Flügen erneut zuverlässig geliefert und gut 71% bzw. knapp 72% erreicht. Bei Heinrich und mir liefs leider nicht so gut. Wir beide waren ziemlich spät dran und sind gleich vom Hangar aus gestartet, wo die Flieger bis zum losrollen im Schatten standen (statt wie die anderen tagsüber in der Sonne zu braten). Ich war unmittelbar vor Heiner in der Box und habe mir eine glatte Null eingehandelt (halbe gerissene Rolle senkrecht nach oben sehr weit überdreht und blöderweise auch wieder zurückkorrigiert) und in einer zweiten sehr teuren Figur auch nur ganz niedrige Noten kassiert. Heinrich hatte gleich in Fig. Nr 1 einen "Filmriss" und wusste kurz nicht wie´s weitergeht, als er sich wieder sortiert hatte war die Figur natürlich im Eimer, aber er hat es immerhin geschafft nahtlos in der richtigen Richtung weiterzumachen und hat sich damit die Strafpunkte für eine Unterbrechung erspart. Beim Abendessen hab ich mir ein paar Gläser Wein gegönnt und den Frust runtergespült. Ich bin zwar immer noch recht zufrieden mit meiner Fliegerei (wenn man von den wirklichen Fehlern absieht, die ich gemacht habe), weil bei dem Trainingsstand und im zweiten Jahr Unlimited einfach nicht mehr drin ist (zumindest bei mir nicht), trotzdem frusten Fehler, Nullen und schlechte Noten einfach ein bisschen, schliesslich ist das hier eine WM und nicht das Castrop-Rauxler Vergleichsfliegen....

Tankstelle und darüber die Startnummer des jeweils nächsten Teilnehmers

kurz bevor´s losgeht

da nahm das Desaster seinen lauf 😉

Heinrich bereit für den Kampf

Gianfranco Cillario / ITA, mit 74 der älteste Teilnehmer

25.8., 4. Wertungstag

Heute morgen hab ich erstmal ausgeschlafen! Für die Hälfte des Teams ging es trotzdem wie gewohnt früh zum Flugplatz denn sie mussten noch die 1. Unbekannte fliegen (Heiner, Ralf, Martin und Flo). Ich hab den Vormittag über versucht, aus den vorgeschlagenen Figuren ein einigermassen fliegbares Programm (2. Unbekannte) zu bauen, bin aber kläglich gescheitert. Vormittags sind Heiner und Martin geflogen, beide hatten leider richtig Pech in ihren Flügen und wurden weit nach hinten durchgereicht. 😭 Für Ralf lief es am Nachmittag dann aber besser und Flo hat richtig einen raus gehauen und sich Tagesplatz 9 gesichert! Aber so ist das in der Kunstfliegerei, von "Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt" liegt nur ein ganz ganz schmaler Grad und wenn man lange genug dabei ist, erwischt es jeden mal...

Für den heutigen Abend war der "international evening" geplant. Dank der grosszügigen Spende von Heike und Heinrich (bzw. der Firma Sauels) gab es an unserem Tisch leckeren Seeluft-Schinken, Kabanos, Käse, Griebenschmalz, Brot, Sekt und Bier. Die Spanier ergänzten das mit Paella, Schinken und Wein. Auch die Amerikaner haben was beigesteuert und so hat sich der grösste Teil des Wettbewerbs (Teilnehmer, Offizielle und Helfer) auf dem Stand von TopGun Voltige (Francois Dubreuil) getroffen, der hier mit nem Sattelschlepper angerückt ist und eine mehrere hundert Quadratmeter grosse Loungearea aufgebaut hat. So eine Party ist immer eine gute Gelegenheit sich auch mal mit den anderen auszutauschen und neue Leute kennenzulernen. Man läuft sich zwar auf dem Wettbewerb ständig über den Weg, aber es haben nie alle Zeit und/oder sind grade in  der richtigen Stimmung sich in entspannter Atmosphäre etwas zu unterhalten. Nachmittags machte mal das Gerücht die Runde, dass morgen (Montag) evtl. ein Ruhetag sein könnte, damit hätten wir heute länger und ausgiebiger feiern können. Leider wurde aber nix draus und im Briefing um 18:30 Uhr wurden schon wieder Startnummern für morgen gezogen. Auch mussten wir uns für ein Programm entscheiden (wieder fliegt wohl der grösste Teil des Wettbewerbs ein Programm von Coco (er hat mehrere gebaut die sich nur in Nuancen unterscheiden)). Wir haben die Party dann so gegen 10 Uhr verlassen und an der Hotelbar noch nen Absacker genommen. Davor haben Heiner und Heike den Russen noch Schinken, Käse und Bier geschenkt (was von der Party über war), Oleg und Ekaterina haben sich gefreut wie kleine Kinder und alles schön im Teamauto verstaut. 😊 Wir lernen jetzt  wieder fleissig Programm, morgen früh um 10 gehts wieder los... Heiner muss als erster Deutscher in die Luft, leider ist er gesundheitlich etwas angeschlagen, vielleicht könnt ihr ihm ja ganz besonders die Daumen drücken, dass er morgen wieder fit ist. Soviel für heute, ich muss jetzt auch noch etwas "arbeiten" und dann ab in die Heia. "So long", Grüsse aus dem Zentrum Frankreichs. Ich hoffe es wird morgen nicht so abartig heiss wie heute, aber die Vorhersage sagt leider das Gegenteil... Bitte weiter Daumen drücken, wir haben erst die Hälfte hinter uns, wenn alles so weitergeht kriegen wir bis Freitag Abend 4 volle Durchgänge hin.

DC-3

EVIX und HH vor dem Vodka-Bomber

Das Vorfeld ist hier wirklich gross....

Eins der Spielzeuge von Francois Dubreuil (TopGun Voltige)

Aussicht vom Platz des Flugleiters (unser Pavillion ganz links)

Aussicht vom Platz des Flugleiters (dort wo die vielen Ölflecken sind, tanken wir nach dem Flug)

Aussicht vom Platz des Flugleiters (die zweite Reihe der Teilnehmerpavillions)

International Evening

die Jungs am zapfen, Heike legt Schinken nach.

So ein Teamzelt könnte ich mir auch gut vorstellen, falls sich jemand als Sponsor einbringen möchte 😉

Ein Flakscheinwerfer der Militärausstellung im Eingangsbereich (Bilder mache ich noch)

24.8., 3. Wertungstag

Der gestrige Blog war ja etwas kurz gehalten und ich hatte versprochen heute etwas mehr zu schreiben. Nun, die Tage beginnen eigentlich immer gleich... die, die früh fliegen müssen (und Klaus), treffen sich beim Frühstück und  fahren dann zum Flugplatz. Klaus geht ins Briefing, wir holen die Flugzeuge und bereiten uns vor. Auch am dritten Tag in Folge gibt es nur kleinere Verzögerungen im Ablauf, ansonsten läuft hier weitgehend alles wie am Schnürchen. Zwischen 9 und 9:30 sind die Warumups in der Luft, danach der erste Teilnehmer. Das Wetter spielt bisher auch prima mit und ist kein Grund für irgendwelche Verzögerungen. Die Wettbewerbsleitung hält uns wie mittlerweile üblich über einen Whatsapp-Verteiler auf dem laufenden. Darüber gibts dann geplante Startzeiten, Unterbrechungen, Wetter usw., so dass man eigentlich nicht permanent am Flugplatz "rumhängen" muss (wenn man z.B. eine hohe Startnummer hat) und trotzdem weiss man was so los ist und mit welcher Schlagzahl der Wettbewerb voranschreitet. Ich durfte aus deutscher Sicht den Tag heute mit Nr. 10 eröffnen. Leider war der Wind dann doch etwas anders als "vorherorakelt" und ich durfte das Programm nochmal "umlernen". Eigentlich dürfte sowas kein allzugrosses Ding sein, da man das Programm selbst und den Ablauf Figur für Figur intus haben sollte. Trotzdem gibt es bei fast jedem Programm ein paar Stellen, wo es drauf ankommt, wo die Punktrichter sitzen und wo man sich dann in deren Relation am besten positioniert. Und genau ab dann wirds schon wieder kompliziert... Wir haben hier ja die 3,5km Bahn die parallel zu einer der Hauptflugrichtungen liegt und die man bei Nord- oder Südwind am Nachmittag perfekt als Referenz nutzen kann, weil mann dann relativ genau über der Bahn turnt. Mein Problem ist es aber "noch", dass ich bei allem was senkrecht nach oben gerissen oder gestossen ist nicht nach timing fliegen kann, sondern am besten eine optische Referenz am Horizont brauche. Wenn da aber nur Landschaft ist, aber kein prägnanter Punkt, denn man auch bei +-400°/sec Rollrate auf +-5° bis 10° trifft, ist eben sehr viel Glück im Spiel. Das soll jetzt beileibe keine Ausrede sein, es soll lediglich veranschaulichen, welche "Details" einen mitunter fast zum verzweifeln bringen, nur weil der Wind 90° aus einer anderen Richtung kommt. Ich bin mit meinem Flug eigentlich ganz zufrieden. Klar gibts da noch jede Menge zu verbessern, aber ich hab zumindest keine Null geschossen, und bis auf Fig. Nr 1 wo ich noch nicht so genau weiss was den Punktrichtern nicht so gut gefallen hat, sind meine Noten auch recht passabel. Am Nachmittag flogen dann noch Rene, Heike, Theo und Heinrich. Und alle haben top geliefert und sich keine Blösse gegeben. Im übgrigen schlagen wir uns als reine Amateure ganz hervorragend und so mancher Profi findet sich weiter unten in der Rangliste! Mal sehn was die nächsten beiden Programme noch so bringen, zusammengezählt wird erst am Ende...
War es bei mir um kurz vor 12 Uhr schon "warm", aber bei den Flügen um 16 - 18 Uhr war es wirklich fies heiss und wenn Du wegen des bevorstehenden Programms eh schon nicht mehr weisst wo dir der Kopf steht, dann ist es nicht wirklich förderlich wenn dir dabei noch die Rübe kocht. Wie gestern auch schonmal angemerkt, kommt es bei den Unbekannten Programm noch mehr auf Erfahrung und Können an (Konzentration und Fokusierung sowieso), als in Programm Nummer 1, das man ja beliebig oft trainieren kann. Und prompt haben wir heute einige Nullen gesehn, die sicher nicht vorkommen würden, wenn man das Programm ein-, zweimal trainieren könnte... So hat Svetlana Kapanina in Fig 1 nach einer 3/4 gestossenen in der senkrechten gezogen, anstatt gedrückt. Oder Jim Bourke, der eine fast perfekte gestossene Rolle geflogen hat, wo nur eine 3/4 hingehört...

Abends waren wir zur Abwechslung mal wieder in einem Restaurant essen (nicht bei der Wettbewerbsverpflegung) und diejenigen die heute schon geflogen sind durften auch ein Bier mehr geniessen, da sie ja morgen frei haben. Wir haben heute überraschend Besuch bekommen. Dennis Stächelin stand nach meiner Landung mit nem Besucherausweis um den Hals in unserem Pavillion und stattet uns bis morgen einen Besuch ab. 😊 Für morgen (Sonntag) ist geplant die 1. Unbekannte fertig zu fliegen und am Abend findet dann der "Internationale Abend" statt. wir sind gespannt was es da so alles gibt, bisher wissen wir nur dass Heike und Heinrich einige lecker Sachen hergeschickt haben und die Spanier machen wohl Paella. Damit die, die schon geflogen sind nicht den ganzen Tag sinnlos "herumgammeln" haben wir uns für nach dem Fürhstück verabredet um die 2. Unbekannte zu basteln. Aber wie sagte jemand so schön "wir geben halt mal eine ab, aber fliegen tun wir dann eh alle die von Coco" 😄 Falls der ein oder andere nichts besseres vor hat... ihr könnt ja mitbasteln, die Figuren für die 2. Unbekannte gibts hier:
https://civa-results.com/2019/WAC_2019/WAC_Unlimited_Programme3_figures.pdf
In diesem Sinne, ich geh jetzt ins Bett und schlafe aus... bis evtl. erst übermorgen, kommt auf meine Startnummer und den internationalen Abend an 😜

Programm durchlaufen unter den wachsamen Augen von Klaus

gleicht gehts los...

auch ein Trainer muss sich mal ausruhen

Heiner in der "Klebeband-Box" im Pavillion

Team USA bei Jim Bourke (vor seiner Null)

23.8., 2. Wertungstag

Fortsetzung der Free Known; heute ging es für den zweiten Teil des deutschen Teams in die Luft und alle haben sich wacker geschlagen! Die Wertung erspare ich mir hier im Einzelnen, ihr könnt Sie hier nachlesen:
https://civa-results.com/2019/WAC_2019/single_R001s01.htm
Die Wertung ist noch vorläufig und man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber sollte es dabei bleiben, haben wir das erste Edelmetall (Heike in der Damenwertung der FreeKnown)!

Ich bin mit meinem 37. Platz sehr zufrieden und über meinen Erwartungen plaziert, mal sehn wie das die Tage noch so weitergeht, denn jetzt zählt mehr und mehr Erfahrung und Können (ein bisschen Glück gehört sowieso immer dazu) und da bin ich noch nicht so gut ausgestattet.... Während der Mittagspause haben wir uns auf der Hotelterrasse die verschiedenen Kreationen für Durchgang Nummer 2 angesehn (immerhin 19 verschiedene Programme) und es war gar nicht so einfach das richtige auszuwählen. Nachdem Theo gegen 6 Uhr die Box zugesperrt hat gings ans Startreihenfolge für morgen ziehn und Figuren auswählen für das übernächste Programm (alles schon online einsehbar  https://civa-results.com/2019/WAC_2019/index.htm )

Noch eine Geschichte am Rande.Als ich heute etwas planlos im Briefingraum herumstand, kam Coco Bessier (Trainer der Amerikaner) auf mich zu, schaute mich an, dann mein Programm und fing ganz spontan an mir die 1. Unbekannte (das ganze deutsche Team hat einheitlich seine Kreation gewählt) zu erklären. Für mich wieder einer dieser Momente, die man erstmal nicht begreift... Coco ist unter den Trainern vielleicht sowas wie der "Gott der Götter", keine Ahnung wieviele Weltmeister er schon "produziert" hat. Das wird ihm mit mir ganz sicher nicht passieren, aber ich habe versucht jedes seiner Worte aufzusaugen... Vielleicht sieht er bei meiner Umsetzung morgen Vormittag besser nicht hin, sonst kommt ihm sein Frühstück evtl. wieder hoch... 😂 Da sind wir schon beim Thema... ich fasse mich heute wieder kurz (oder noch kürzer), weil ich noch Programm lernen, Programm lernen, Programm lernen und Programm lernen muss und evtl. ein bisschen schlafen. In diesem Sinne... bitte weiter Daumen drücken, es hat geholfen! 👍😄 Grüsse in die Heimat, wir geben unser Bestes, versprochen!

Programm J, die Aufgabe für morgen

Rene vor seinem Flug

Die KS in guter Gesellschaft... 

Verpflegungszelt Teil 1

und Teil 2... den Franzosen geht essen über alles!

Der Blick auf den Zuschauerbereich (heute waren nicht mehr ganz so viele da)

Teil 2

Von Lufthansa-Lackierung in Eurowings in 5 Tagen

Den Russen ging der Vodka aus, da haben sie kurzerhand nachbestellt

22.8., 1. Wertungstag

Gestern hatten wir noch viel gerätselt und gemutmasst, wann es wohl heute mit den Wertungsflügen richtig losgehen würde und wieviele Piloten durchkommen würden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es an Tag 1 gleich wie geplant anfangen würde (warmup 9:40, Pilot #01 10:00), aber die Franzosen haben sich richtig ins Zeug gelegt und um kurz vor 11 war die Nr 1 in der Box. Heiner war als Nr.4 der erste aus dem deutschen Team und hat sich wirklich gut verkauft! 👍 Nach seinem Flug hatten wir ein paar Stunden Pause bis zu Ralf als zweitem Deutschen. In der Zeit haben wir am Platz Mittag gegessen (in einem riesigen Zelt, schön bestuhlt, aber Essen ist in Frankreich eben wesentlich mehr als nur "lebenserhaltend") und sind dann nochmal zurück ins Hotel. Am Flugplatz selbst war ausser den Wertungsflügen selbst schon jede Menge geboten. Am Vormittag ist die Patrouille de France sammt Begleittross wieder aufgebrochen und "TopGun Voltige" hat mit der GameBird, der L39 und der T33 Passagierflüge gemacht. Um die Mittagszeit waren auch relativ viele Zuschauer vor Ort so dass der Platz jetzt richtig belebt ist (im Vergleich zu meiner Ankunft, wo er fast ausgestorben wirkte). Theo hatte sich Mittags schon mit der 1. Unbekannten beschäftigt (er hat mit Startnr. 61 auch noch ausreichend Zeit dafür) und versucht die Figuren irgendwie sinnvoll aneinander zu reihen. Ich war kurz vor Ralfs Flug wieder am Platz und wir haben seinen Flug von unserem Teamzelt aus beobachtet. Unser Zelt liegt fast genau auf der X-Box Achse und ist nur ca. 100m von der Schiedsrichterposition am heutigen Nachmittag entfernt, d.h. wir sehn die Flüge nahezu aus der gleichen Perspektive wie die Punktrichter. Leider hatte Ralf bei seinem Flug Pech und hat sich zwei Nullen eingefangen 😢 Aber selbst Kapanina hat sich eine Null gegönnt, also aufestehn, abschütteln, Krönchen richten und weiter gehts... Kurz nach Ralf waren Flo und Martin dran und beide haben perfekt abgeliefert! 😜 Heike, Heinrich und ich haben immer wieder aufs neue gerechnet, ob wir heute noch drankommen würden oder nicht. Aber irgendwann war dann klar, dass als letzte die #32 fliegen würde. Uns wundert das sehr, weil morgen früh dann Aude Lemordant als Nr. 1 in die Box muss, was nicht wirklich ein Vorteil ist, aber die Franzosen haben hier anscheinend (noch) keinen Bonus. Nachdem wir die Flieger ins Bett gebracht hatten sind wir kurz ins Hotel und danach gleich zum essen. Der Abend ist kurz, wir wollen ja morgen fit sein und relativ früh zum Platz um uns noch vorbereiten zu können. Deswegen belasse ich es jetzt auch mit dem schreiben und versuch bald die Augen zuzumachen. Bitte weiter Daumen drücken, bei dreien hat´s ja schon gut geholfen!

Relaxen ist wichtig wenn man zum richtigen Zeitpunkt fit sein will

im Hintergrund die Boardingtreppe an der die nächste Startnummer ausgehangen wird

Piloten der Patrouille de France

GameBird von TopGun Voltige

wer nicht brav aufisst muss sich Blei in den Schwanz schrauben

die Eröffnungsfeier auf der Titelseite

Teampavillions (v.l.n.r; FRA, AUS/BEL/NED/ITA, GER, (ROM u.USA nicht im Bild)

Flo beim rausrollen zu seinem Flug

Coco erklärt Klaus seine 1. Unknown 😆