Samstag, 30. Juli 2022

30.7., Samstag

Heute wäre für mich der erste wirkliche Trainingstag gewesen... Wäre, weil es schon während des Frühstücks angefangen hat zu regnen und bis jetzt (kurz vor Mitternacht) noch nicht wieder aufgehört hat. Anfangs war der Ausrichter noch optimistisch, dass vielleicht einige Flüge stattfinden können, es wurde aber dennoch schon am frühen Vormittag der Tag komplett gecancelt. Insofern gibts auch nicht wirklich was zu berichten. Ich habe den Tag mit arbeiten verbracht (merke, wer an seinen Arbeitstagen nicht fleissig genug ist, muss eben an Wochenenden und im Urlaub ran). Am Abend ist auch Rene zu uns gestossen, damit fehlen nur noch Martin und Flo, die morgen (Sonntag) bzw. Montag anreisen wollen. Bilder hab ich heute auch keine für Euch, obwohl mein Reich für die nächsten beiden Wochen kann ich herzeigen. Nix feudales, aber sauber und funktional... und in laufweite zum Flugplatz, was eindeutig der grösste Vorteil ist, weil man schnell mal hin und herkann und nicht den ganzen Tag bei 35°C am Flugplatz herumhängen muss (es soll in den kommenden Tagen wieder richtig warm werden).



Zum Abendessen haben wir uns wieder in gewohnter Runde getroffen und im Hotel gegessen. Die Speisekarte ist zwar übersichtlich, aber die beiden Gerichte die ich bisher gegessen habe waren sehr gut und völlig ausreichend. Klaus hat uns für morgen mit einer Unbekannten, bestehend aus unseren Figurenvorschlägen für die Unbekannten, versorgt. Eigentlich ist es zwar nicht im Sinne des Erfinders, dass man seine Unbekannten Figuren im Training aufm Wettbewerb vor den Augen aller fliegt, aber besser wir fliegen sie hier nochmal als gar nicht 😉

Dank Mirko hab ich jetzt auch geschnallt, wie man die Kommentarfunktion so freischaltet, dass man sich nicht extra dafür anmelden muss (Danke für den Tip Mirko!). Ihr dürft also ab sofort kommentieren (was mir nicht passt lösche ich sowieso ungefragt 😄 ). Abschliessend noch eine Anmerkung in eigener Sache: dieser Blog ist nicht das offizielle Sprachorgan des Aeroclubs oder des Kunstflugverbandes, sondern einzig meine eigene, private Angelegenheit. Ich versuche die Dinge aus meiner Sicht zu schildern und manchmal bin ich dabei vielleicht nicht ganz politisch korrekt, aber nachdem ich jetzt ja gesagt habe dass ich weder der DAeC, noch der DKuV bin, kann egal was ich von mir gebe, keinem der beiden Organe daraus irgend ein Nachteil entstehen. ;-)

Soviel (oder sowenig) für heute, ich hoffe morgen isses trocken und wir können fliegen!

Gute Nacht!

Freitag, 29. Juli 2022

29.7. Anreise

 Heute war es soweit, ich bin in Polen angekommen. Nachdem die Wettervorhersagen für den Nachmittag nicht so rosig waren, wollte ich so früh es geht wegkommen, 

bevor die Gewitter aus den Alpen herausdrücken. Mein Kumpel hat das wohl irgendwie gerochen und den Flieger, gewaschen, getankt und gecheckt hingestellt, so dass

ich eigentlich nur noch mich selbst und mein Gepäck einladen musste, dann konnte es sofort losgehn. Danke Girgl, Du hast was gut bei mir!!!

Im nachhinein war die Hektik unegründet, weil das schlechte Wetter bei weitem nicht so schnell kam als vorhergesagt und so bestand die Anreise aus nicht viel mehr als starten, 2h 10 einem rosa Strich aufm iPad nachfliegen und landen, aber ich will mich nicht beschweren, ich mag so entspannte Anreisen eigentlich ganz gerne ;-)




Ein CB irgendwo in der nördlichen Oberpfalz


Simmal des is für Di! Legnica!

Regensburg

Leszno ist ein für unsere Verhältnisse sehr grosser Grasplatz, mit 3 Bahnen und viel Betrieb. Die Box liegt direkt überm Platz, dort wird von morgens bis Abends geturnt. Parallel dazu fliegen Segelflieger und hin und wieder auch der ein oder andere Motorflieger/Hubschrauber. Das alles wird von der Crew im Tower sehr professionell gehandlelt, aber das heisst auch relativ viel funken, zum rollen, zum starten, im holding bevor man in die Box darf, dann wieder nach dem turnen, zur Landung und zum rollen zurück zur Abstellfläche. Das soll jetzt keine Kritik sein, es ist nur eine Beschreibung dessen was hier mein erster Eindruck bei der Ankunft war.

Direkt nach der Ankunft wurde ich von Dennis begrüsst, der als einziger die Stellung gehalten hat. Martin, Rene und Flo kommen erst in den nächsten Tagen, waren aber in den vergangenen Wochen schon hier um sich einzufliegen. Klaus hatte dankenswerter Weise gleich noch einen Trainingsslot für mich organisiert, sodass ich wider erwarten sogar schon einmal in der Box war.





Die Polen machen´s uns nicht einfach... Ich hab aktuell noch kein Bild von der Box, aber sollte ich eines finde werd ich´s posten. Stellt Euch einfach einen Grasplatz vor, mit 3 gut markierten Bahnen und darüber gelegt, aber in keinem Winkel passend die Boxmarkierung. Alles mit weissen Tüchern markiert ist das manchmal schon ein bisschen verwirrend. Aber es ist ja für jeden gleich und dann ist es auch wieder fair. Wobei hier manche schon über 20 Traininggsstart haben (das ist fast soviel wie ich dieses Jahr in Summe trainiert hab).

Es sind wohl jetzt die allermeisten Piloten eingetroffen und man sieht viele bekannte Gesichter, aber auch ein paar Neue. Ich war heute der letzte in der Box und nach dem einräuen sind wir relativ bald ins nur rund 200m entfernte Hotel gefahren und haben uns anschliessend in einer italienisch-schweizerisch-französisch-deutschen Gruppe auf der Terrasse zum Bier getroffen. Nach zwei Jahren Corona-bedinger Wettbewerbspause (damit meine ich EM/WM; nationale Wettbewerbe gab es natürlich weiter) war es ein sehr schöner, entspannter Abend.

Für morgen ist die Wettervorhersage eher bescheiden, es soll zeitweise regnen und die Wolkenuntergrenze soll wohl tief sein. Mal sehn wie das mit dem streng durchgetakteten Trainingsplan so läuft. Wenn nix dazwischen kommt, komm ich morgen 2x in die Box. Dann werd ich auch ein paar mehr Bilder für Euch haben, für heute müsst ihr mit dem hier Vorlieb nehmen, ich bin müde und probier mal mein Bett aus. Bis dahin, viele Grüsse aus Leszno!


Mittwoch, 20. Juli 2022

Vorschau, noch 1,5 Wochen bis zur Anreise

Es wird langam spannend. Noch 1,5 Wochen bis zu meinem Abflug nach Polen. Teile der Mannschaft sind schon tageweise Vorort, um sich in der Box einzufliegen, die laut denen die dort schon geflogen sind wohl sehr schwierig liegt (keine vernünftigen Referenzen in der Umgebung und am Boden keine Linien oder Merkmale die man als Anhaltspunkt nutzen könnte. Ich kann leider erst am 29.7. anreisen und muss dann versuchen in den letzten Tagen noch so viele Starts wie möglich in der Box zu bekommen.

Hier der Link zu einer Webacm am Platz, auf der man ab und an schon einen Flieger erkennen kann: Webcam Leszno 

Team Germany besteht dieses Jahr nur aus 5 Piloten (Flo Berger, Rene John, Martin Albrecht, Dennis Stächelin und mir) und Klaus Schrodt als Trainer und Team Manager. Bis zu meiner Abreise gibts noch ein paar Dinge zu organisieren, Teamklamotten werden grade produziert und dann "just-in-time" geliefert, ich muss noch jemanden finden der nen Koffer von mir im Auto mitnimmt (leider passt nicht alles in die Extra) und dann die Anreise planen (aktuell plane ich von Straubing aus zusammen mit Martin am 29.7. Abends anzureisen, passendes Wetter vorausgesetzt).

Freitag, 10. Juni 2022

WAC 22 - Weltmeisterschaft im Motorkunstflug 2022

 


Nach einer zweijährigen, coronabedingten Pause, geht es im August mit der Unlimited WM in Polen wieder weiter. Ich freu mich schon wie ein Schnitzel und versuche auch davon wieder einigermassen live zu berichten.

Hier schonmal der Link zur Seite des Ausrichters:  https://wac2022.pl/
Ergebnisse gibts dann später mal hier: https://civa-results.com/2022/WAC_2022/indexpage.htm

Mittwoch, 4. September 2019

1.9. Heimreise, und der Himmel weint... (Nachtrag)

Nachdem die WM auf der Abschlussfeier am Samstag Abend vom Chefschiedsrichter und aktuellen CIVA Präsidenten Nick Buckenham offiziell für beendet erklärt wurde, blieb uns am Sonntag nur noch zu packen und die Heimreise anzutreten. Am Sonntag Morgen fielen dann zum ersten mal seit Wettbewerbsbeginn ein paar Tropfen Regen und liessen uns nochmal das Wetter auf dem Heimweg checken. Man hätte fast meinen können, Petrus wollte uns noch ein bisschen hier behalten. Packen, im Hotel auschecken, verabschieden und noch kurz beim Zoll vorbeischaun (warum man das innerhalb des Schengenraums machen muss weiss wohl nur der französische Amtsschimmel, aber warum soll es nicht auch ausserhalb von Deutschland ein bisschen Bürokratie geben dürfen) und dann waren Theo, Rene und ich an unseren Fliegern. Ich flog mit Rene zusammen, der die D-EVIX nach Moosburg bringen musste, direkt von Chateauroux nach Tannheim. Ausser den ersten paar Minuten nach dem Start, wo wir in leichtem Regen fliegen mussten, war der restliche Flug völlig problemlos und so landeten wir nach gut 2 Stunden in Tannheim, wo wir von Doris und einigen Vereinskameraden meines Heimatvereins empfangen wurden. Ich wusste ja schon immer dass ich die besten und treuesten Fans habe und auch diesmal haben sie Rene und mich überrascht und sich was einfallen lassen (siehe Bilder)! :-) Nach einer kurzen Pause machte sich Rene auf den kurzen Sprung nach Moosburg und wir haben die rote Zora geputzt und in die Halle gestellt. Nach und nach kamen dann über wahtsapp die "ich bin gut zuhause angekommen" Nachrichten der anderen Teammitglieder, nur die Autofahrer (Klaus und Michi) hatten noch eine längere Strecke vor sich. Die letzten Tage waren wohl doch anstrengender als gedacht, jedenfalls bin ich am Abend todmüde ins Bett gefallen und damit schliesst sich auch das Kapitel WAC 2019 für mich (auch wenn ich sicher noch lange daran zurückdenken werde).
Ich werde in den nächsten Tagen noch einen Blogabschluss schreiben, mit ein paar Gedanken die mich vor, während und nach der WM so beschäftigen, vielleicht schaut ihr ja in ein paar Tagen nochmal rein. Bis dahin schonmal herzlichen Dank fürs mitlesen und die vielen Kommentare aber vor allem für´s mitfiebern und Daumendrücken!!!
irgendwo in Frankreich, Rene gibt mir Geleitschutz

Theo kurz vorm Start nach Hause

Time to say "au revoir Chateauroux"

meine Groupies sind die Besten! :-)

Empfang in Tannheim

Montag, 2. September 2019

31.8., Airshow, Siegerehrung und Abschlussparty (Nachtrag)

Nachtrag zum Nachtrag:
Am Freitag haben wir auch noch Teamfotos für unsere Sponsoren gemacht, das hätte ich fast vergessen. Die Bilder dazu gibts weiter unten, aber dank ASKO (dem Flugzeugversicherer) und S.Oliver konnten wir schicke Sakkos und T-Shirts tragen und waren so immer und für jeden als Deutsches Team erkennbar.

Am Samstag morgen war schon beim frühstücken der Stau auf der Strasse zum Flugplatz zu sehn. Die Veranstalter erwarteten rund 150.000 Zuschauer für die Airshow und die beiden geplanten Siegerehrungen. Ich hab erstmal meinen Flieger für den Heimflug am Sonntag vorbereitet (vollgetankt war er schon) danach war dann gleich die erste von zwei Siegerehrungen auf der Bühne am Flugplatz. Alle Piloten waren aufgefordert in ihren Overalls zu kommen und nach ein bisschen Wartezeit und ein paar Ansprachen durfte Heike zweimal aufs Treppchen und zwei Bronzemedallien für die FreeKnown und die 1. Unbekannte in Empfang nehmen. Ich weiss ja aus der Vergangenheit schon wie es sich anfühlt auf dem Treppchen zu stehn und wenn man da wie Heike vor mehreren tausend Zuschauern steht die einem zuzwinken und applaudieren, kann es schonmal passieren dass sich ein paar Häärchen aufstellen oder man ein- zweimal schlucken muss... Aber später wurde es noch besser, aber dazu gleich mehr. Nach der ersten Siegerehrung bei der die Gewinner der einzelnen Durchgänge geehrt wurden ging die Airshow weiter. Es kamen auch immer mehr Zuschauer und wir wurden einige mal angesprochen und nach Autogrammen gefragt. Wieviele Zuschauer wirklich da waren lässt sich auf dem weitläufigen Gelände schwer schätzen, irgendwer hat mal was von "weit über 150.000" erzählt, was ich mir angesichts der zigtausend Autos um den Platz und der der Menschenmengen gut vorstellen kann. Kurz vor der zweiten Siegerehrung um 16 Uhr gingen wir wieder in unseren Overalls an der Flightline entlang und konnten aus allernächster Nähe der Patrouille de France beim einsteigen, anlassen und wegrollen zusehn. Sowas wäre in Deutschland völlig undenkbar, wir sassen keine 25m von den Jets entfernt im Schatten unter einer Piper Cub, ohne dass es irgendjemanden gestört hätte. Dann begann die Siegerehrung der Gesamtwertung und nachdem die drei Besten auf dem Siegertreppchen standen, wurden die restlichen Piloten vor die Bühne unter das Treppchen zum Fototermin gebeten. Wir warteten so eine Weile bis klar war, dass die Patrouille de France mit aufs Bild sollte und jeder wartete gespannt drauf wann und woher sie kommen (blöd wenn der französische Wortschatz nur zum bestellen von 1 - 3 Bier reicht). Ich stand dabei direkt in der Mitte vor dem Podest, hinter mir die drei besten Kunstflieger der Welt, direkt neben mir Leute wie Castor Fantoba, Rob Holland, Olivier Masurel usw., beim warten auf die Patrouille war wieder mal einer der Momente wo ich dran denken musste, dass ich zum Anfang meiner Kunstflugkarriere niemals geglaubt hätte all das erleben zu dürfen... Irgendwann kamen dann die beiden Extras der französischen Luftwaffe in Formation mit der Patrouille de France über die Bühne gefolgen auf der "der kleine" Louis ganz oben stand. Wie sich das anfühlt, wenn dir mehrere zehntausend Landsmänner (und Frauen) zujubeln, kann man sich glaub ich nur sehr schwer vorstellen, sowas muss man selbst erleben... Danach ging die Airshow weiter und wir durften die warmen Overalls wieder gegen T-Shirt und Shorts getauscht. Zum Ende gab die Rafale noch ein Solodisplay, bevor wir ganz schnell zurück ins Hotel mussten und uns umziehen für die Abschlussparty in downtown Chateauroux. Busse brachten uns in einen Park in dem ein grosses Zelt aufgebaut war und eine kleine Bühne nebst Bestuhlung. Leider gab´s dort nix zu trinken, also gar nix, noch nicht mal Wasser. Einige Teilnehmer sind daraufhin in einen kleinen Supermarkt nebenan und haben ein paar Sixpacks Bier gekauft und so konnten wir zumindest mal anstossen und mussten nicht verdursten. Bald darauf begann dann die dritte Siegerehrung (Freestyle, Teams und diverse andere Pokale und Preise) bevor endlich das Buffet eröffnet wurde. Wir haben uns noch gut mit dem ein oder anderen Teilnehmer unterhalten und das Feuerwerk bestaunt, bevor es mit den Verabschiedungen losging (so richtig exzessiv feiert hier keiner, weil die meisten am Sonntag ja nach Hause fliegen müssen) Wir fuhren gegen Mitternacht zurück ins Hotel und haben dort noch einen Absacker getrunken, bevor auch der letzte Tag zuende ging....

Ich schreib noch was zur Heimreise und dann auch einen Blogabschluss, also bitte auch in den nächsten ein, zwei Tagen nochmal reinschaun
Team Germany, fliegerisch (noch) nicht das Beste, aber das mit dem grössten Spass!!!

Smiley Faces

die Besten der Besten auf dem Podium und tausende Zuschauer applaudieren

Team Germany, auch von hinten sehn wir gut aus

Selfie mit dem Weltmeister (und noch ein paar Ex-Weltmeistern)

Einmarsch der Gladiatoren

Louis vor seinem letzten Start am Freitag

wie muss man sich fühlen wenn man kurz davor steh Weltmeister werden zu können....oder eben auch nicht

und da weiss er seit 30 Sekunden dass er Weltmeister ist

da isser schon etwas gefasster

Darin transportieren die Amis eine Extra

und zwar die hier, Werk-Nr. 1

Heike auf dem Podest für Bronze in der FreeKnown

die Pokale für die Besten der Besten, da stehn sehr illustere Namen drauf!

Park für die Abschlussfeier

im Zelt gabs dann was zu essen

hier warten wir noch drauf dass es endlich losgeht

hier nochmal die besten 10 der Welt von links nach rechts

die 6 besten Frauen der Welt (S. Kapanina fehlt)


Gänsehautmoment, beim Überflug der Patrouille de France

30.8., 9. und letzter Wertungstag (Nachtrag)

Am Freitag galt es, die verbliebenen Piloten durch die 3. Unbekannte zu bringen. Ausserdem wollte der Veranstalter unbedingt am Freitag Abend auch noch die Freestylewertung durchbringen, da am Samstag eine grosse Airshow geplant war, in dessen Zeitplan das Freestyle nur schlecht gepasst hätte (was schon etwas komisch ist, weil die WM ja eigentlich bis Samstag Abend geplant ist und die Airshow nur "Beigabe" und Spektakel für die Zuschauer ist, aber hier war die Airshow anscheinend etwas wichtiger als die WM). Heinrich als letzter Deutscher hatte auch nochmal einen recht guten Flug, so war vor der Mittagspause die WM in den klassischen Programmen geschafft und die Wertung im Sack. Am Schluss wurde es aber nochmal richtig spannend. Sowohl Alexandre Orlowski (bis dahin 2. Platzierter) als auch Louis Vanel (Führender) mussten nochmal fliegen. Beide haben sich keine Blösse gegeben. Sie haben zwar auch nichts mehr riskiert (hat uns Louis bei der Party am Samstag verraten) aber mit 81% bzw. 82% in einer Unlimited Unbekannten kann man nicht wirklich von einem "Sicherheitsflug" sprechen. Unmittelbar vor Louis gab es dann auch nochmal eine Pause für die Schiedsrichter, was ich auch recht ungewöhnlich fand, da einen Piloten sowas immer etwas aus dem Konzept bringt (Louis sass schon angeschnallt im Flieger und ist dann wieder ausgestiegen). Jeder tickt ja ein wenig anders, aber in einem Punkt sind wohl alle gleich, kurz bevor man eine Spitzenleistung abliefern soll, ist eine kurzfristige Änderung im Ablauf sicher nicht grade leistungsfördern... Nachdem der letzte Pilot am Boden war wurde der CIVA-Server sicher aufs äusserste strapaziert, jeder Besitzer eines Smartphones hat pausenlos auf aktualisieren gedrückt und gespannt gewartet bis die Wertung online war. Irgendwann gabs einen Aufschrei aus Richtung des Spotterbereiches an der Tankstelle und die Wertung war online. Ich bin gleich zum Zelt der Franzosen glaufen, wo sich schon das gesamte französische Team versammelt hatte und es wurde sehr sehr emotional. Louis Vanel stand als neuer Weltmeister fest, mit nur 29 Jahren eine ganz exzellente Leistung, vor der man nur den Hut ziehen kann!

Nachmittags trafen dann die ersten Teilnehmer der Airshow ein und jeder musste natürlich erstmal noch "üben". D.h. wir sind schon am Freitag in den Genuss der Vorführung zweier Rafale, der Patrouille de France, eines Tigers und einiger anderer Flugzeuge gekommen, bevor am Abend dann noch der Freestylewettbewerb ausgetragen wurde. Als Deutscher ist man was militärische Tiefflüge mit Jets anbelangt nichts mehr gewöhnt. Als ich mit dem Teamauto kurz ins Hotel gefahren bin und grade am einparken war, sind die beiden Rafale (für die, denen das nichts sagt, das sind Düsenjäger ähnlich dem Eurofighter) so dermassen übers Hotel gerauscht, dass ich dachte mir ist jemand ins Auto gefahren...

Fürs Freestyle waren knapp 2h eingeplant, bei 19 Teilnehmern und 4min pro Flug schon ein sehr straffes Programm. Aber der Veranstalter wollte wie gesagt das Freesytle unbedingt am Freitag noch unter Dach und Fach bringen, damit die Airshow nicht "gestört" wurde. Von den Deutschen waren Heike (die nochmal als erste den Durchgang eröffnen durfte), Flo und Heinrich nominiert. Alle haben sich in meinen Augen gut verkauft, nur bei Flo hat der Rauch erst in der dritten Figur eingesetzt und sein Anfang, ein Herz, kam ohne Rauch leider nicht so wirklich zur Geltung. Der Hammer war jedoch Rob Holland, der völlig zurecht und mit sehr grossem Abstand zum Rest erneut Freestyle Weltmeister wurde. So wie er die MXS durch die Box treibt, kann ihm aktuell niemand das Wasser reichen und ich denke eine Extra 330SC "von der Stange" ist aerodynamisch dazu auch nicht in der Lage. Wir haben die Flüge wie immer von unserem Pavillion aus verfolgt, diesmal haben wir uns aber noch ein kleines, vom internationalen Abend übriggebliebenes Fässchen Bier gegönnt. Dass Alkohol ansonsten im Flugbetrieb nichts zu suchen hat muss ich glaub ich nicht extra erwähnen, aber beim Freestyle, nachdem die WM vorbei war und zwei anstrengende Wochen hinter uns lagen, darf man glaub ich auch mal ein bisschen feiern. Am Abend sassen wir dann noch lange auf der Hotelterrasse und haben erzählt, in Erinnerungen geschwelgt und "analysiert".
Ein französischer Tiger

die beiden Rafale

Ankunft der Patrouille de France

Die neue Extra NG war auch da

Nicolas Ivanoff und Klausi bei der Sitzprobe

Heike vorm Start zum Freestyle, aber davor landet noch ein Airbus A400M