Der versprochene Blogabschluss kommt leider mit etwas Verspätung, sorry dafür. Gut zwei Wochen nach dem Ende der WM ist dann schon fast wieder sowas wie Normalität eingekehrt, aber nur fast...
Der Rückflug aus Zamosc verlief eigentlich vollkommen problemlos, leider hatte aber das Wetter auf den letzten paar Kilometern etwas dagegen und ich musste den Flieger knapp 30 Flugminuten von zuhause entfernt stehn lassen. Gut wenn man eine Frau hat, die einen abholen kommt, denn an ein heimkommen wäre auch am Montag und Dienstag nicht zu denken gewesen.
Nach genau drei Wochen ging damit das Unternehmen "WAC 2024" zu Ende. Sehr unerfreulich war dann noch, dass ich als Mitbringsel Corona im Gepäck hatte, das hat dann zuerst mich und gleich darauf auch Doris "befallen" (sie um einiges schlimmer als mich) und dafür gesorgt, dass eine kleine Feier am Heimatflugplatz ins Wasser fiel... Alles ganz unschön und ärgert mich maßlos, war aber leider nicht mehr zu ändern.
Was bleibt von der WM:
- Mit etwas Abstand betrachtet, bin ich mit meinem (Einzel-) Ergebnis recht zufrieden. Wenn ich nicht so dumm gewesen wäre, die letzte gestossene in der letzten Figur des letzten Programmes zu nullen, dann wäre die Platzierung und das prozentuale Ergebnis noch um einiges besser gewesen. Aber auch inkl. der HZ, war es mein bisher bestes Ergebnis auf nem Internationalen Unlimited Wettbewerb, insofern ist es ganz klar eine Steigerung zum letzten Jahr. Und das, obwohl sich das Training in diesem Jahr Aufgrund des Ausfalls unseres Fliegers sehr übersichtlich gestaltete (3 Tage warmfliegen ohne Coach und 5 Tage bzw. 10 Starts mit Pierre). Insofern wäre es wohl unangemessen, wenn ich mit meinem abschneiden nicht zufrieden wäre, und ich bin es ja auch, aber wurmen tut mich die HZ trotzdem😉
- Unser Teamergebnis: Das ist natürlich der absolute Hammer und war so nicht vorherzusehen. Klar haben wir in unserem Team alle Grundanlagen dafür, um im Team um Medallien mitzufliegen, aber es ist keineswegs selbstverständlich! Die Rumänen, Tschechen und Luxemburger haben allesammt Piloten bzw. Teams, die in der Lage sind um Medallien mitzufliegen und wenn nun noch die Spanier und Amerikaner in Teamstärke antreten, wird die Luft da oben schon sehr eng. Dass die Franzosen unangefochten und über jede Kritik erhaben ganz oben stehn, muss man neidlos anerkennen, sie haben sich das redlich verdient und haben einen so grossen Pool an hervorragenden Piloten, dass sie sich kleine Schwächen leisten könnten, ohne befürchten zu müssen, dass ihnen einer den ersten Platz streitig macht.
- Auch wenn es im Vorfeld und auch während der WM einige organisatorische Schwächen gab (ich sag nur "kein Rauchöl für das Freestyle") bleibt bei mir doch ein recht positiver Gesamteindruck der WM zurück. Die Leute vor Ort waren durchweg nett und hilfsbereit. Irgendwann hab ich mal so überschlagen und zusammengezählt, wieviel Lebenszeit ich jetzt schon in Polen verbracht habe und ich bin auf ziemlich genau 6 Monate gekommen (alles wegen der Fliegerei). Leider beschränkt sich aber mein polnisch weiterhin nur auf ne handvoll Worte und Floskeln... Nur gut dass man sogar nahe der östlichen EU-Aussengrenze mittlerweile völlig problemlost mit englisch durchkommt und falls auch das nicht geht, dann gibts ja div. elektronische Helferlein wie Google Translator 😉
- Drei Wochen "on the road" und nichts als fliegen. In Zahlen waren das 13,5 Stunden reine Flugzeit (5,5 Stunden davon in der Box, 8 Stunden Überland), knapp 2150km Rundreise durch "Osteuropa". Die Zeit war intensiv, zeitweise anstrengend, sie verging dennoch recht schnell aber ich war irgendwann auch echt froh wieder nach hause zu kommen. Soviel in so kurzer Zeit zu fliegen war rückblickend gesehn trotzdem sehr gut. Der Flieger passt nach der Eingewöhnungsphase "wie ein ausgelatschter Turnschuh" und man gewöhnt sich aneinander, so dass Kapazität frei wird, die man gut woanders nutzen kann. Ich kann jetzt noch besser nachvollziehn, welche Möglichkeiten die Leute haben, die in der glücklichen Lage sind wesentlich mehr Zeit ins Training investieren zu können (bitte nicht als Kritik verstehn, ich bin mehr als happy mit dem was ich habe).
- Unser Team fand ich dieses Jahr wieder sehr gut, sehr angenehm, ausgewogen und konfliktfrei! Meinem Eindruck nach hatte jeder den nötigen Freiraum und wo benötigt die Unterstützung die er brauchte. Trotzdem haben wir was Vorbereitung (gemeinsames Training etc.) angeht, aber auch was den Vorortsupport anbelangt noch viel Luft nach oben. Ein richtiger Teammanager, der insbesondere auch bei der Vorbereitung unterstützt, ein Coach der während des Wettbewerbs als Ansprechpartner da ist (dafür, dass Romain krankheitsbedingt ausgefallen ist kann keiner was, das will ich auch gar nicht kritisieren) würde in meinen Augen noch einiges an Möglichkeiten bieten. Vielleicht ergibt sich da für die Zukunft noch was, der Bedarf wäre jedenfalls vorhanden.
- last but not least bleibt mir jetzt nur noch Danke zu sagen. Zuallererst Doris, die es mir ermöglicht hat drei Wochen am Stück unterwegs zu sein, auch wenn es nicht immer einfach war. Doris, auch wenn ich mich wiederhole, aber Du bist und bleibste die Beste! Meinen Kameraden Girgl und Andal, die es mir ermöglicht haben den Flieger gleich nachdem er nach der Reparatur wieder flog, quasi exklusiv zu nutzen, in einer Haltergemeinschaft ist sowas nicht selbstverständlich! Meinen Teamkameraden; Jungs es hat riesen Spass gemacht mit Euch, mit Euch jederzeit wieder!
Kaum hat die Saison angefangen, ist sie auch schon wieder vorbei. Doris und ich verabschieden uns demnächst in einen nichtfliegerischen Urlaub (der letzte dieser Art ist schon viel zu lange her) und mir bleibt nur noch mich bei Euch allen für´s mitlesen, für die Unterstützung, für´s mitfiebern und Daumendrücken zu bedanken! So Gott will, gibts 2025 vielleicht eine Fortsetzung bei der EM und dreimal dürft ihr raten in welchem Land die stattfinden soll....
Over and out,
Maxu